Hip, hipper, häkeln! Anleitung für eine Handytasche

Ihr Lieben, seit einigen Wochen sehe ich auf Pinterest, Instagram und auch auf den Straßen Berlins Menschen mit lustigen Umhängetäschchen, die mich ein wenig an meine Kindheit erinnern. Und auch, wenn ihr es mir noch nicht glauben mögt: Der gute alte Brustbeutel scheint sein Comeback zu feiern. Doch diesmal ist das Accessoire nicht für Kleingeld gedacht, sondern beherbergt ein wesentlich teureres und wichtigeres Utensil – das Smartphone!

Wer sein Handy immer griffbereit haben möchte, merkt schnell, dass wir Menschen evolutionstechnisch  nicht mehr ganz auf der Höhe sind: Wir sind mit genau einer Hand zu wenig ausgestattet.

Deshalb zeige ich Euch hier, wie Ihr Euch in wenigen Stunden eine einfache und trendige Handtasche zum Umhängen häkeln könnt. Dabei vermische ich einige Trends, ohne die das Internet derzeit nicht leben kann: Makramee, Naturfarben und geometrische Muster. Hipsterhäkeln in Reinform!

Ihr benötigt

  • ca. 1 Knäuel Baumwolle in Wollweiß
  • eine passende Häkelnadel (hier in Stärke 3,5)
  • eine Nähnadel mit Spitze
  • eine Kordel zum Umhängen (gibt es im Bastelladen)
  • einen Kordelstopper mit zwei Ösen
  • Kordel-Endstücke

So funktioniert’s

Zunächst nehmt Ihr Maß – das heißt, ihr findet heraus, wie viele Maschen ihr benötigt, um euer Smartphone gut zu verpacken. Dafür häkelt ihr eine Luftmaschenkette und legt diese unten an Euer Smartphone. Die Länge der Luftmaschenkette sollte in etwa der Länge des Smartphones entsprechen. In meinem Fall waren es ca. 11 Maschen. Hinweis: Für das Rautenmuster ist es hier wichtig, dass ihr eine ungerade Anzahl an Maschen wählt, nur so kann man das Muster mittig auf der Tasche platzieren.

Erste Runde: Nun beginnt Ihr, die Tasche in Spiralrunden zu häkeln. Dafür häkelt Ihr eine weitere Luftmasche (in meinem Fall also insgesamt 12 Luftmaschen), danach häkelt Ihr zwei feste Maschen in die zweite Masche von der Nadel.

Nun häkelt Ihr je eine feste Masche in jede Luftmasche, bis ihr das Ende der Luftmaschenkette erreicht habt. Häkelt drei feste Maschen in die letzte Masche, um eine Ecke zu kreieren. Häkelt nun (ohne zu Wenden!) in der Runde auf der anderen Seite der Luftmaschenkette weiter bis zum Ende der Runde.

2.-4. Runde: Beginnt die Runde mit einem ganzen Stäbchen und häkelt in jede Masche ein Stäbchen, bis ihr das Ende der Runde erreicht habt. Häkelt weiter in Spiralrunden bis ihr die vierte Runde beendet habt.

5. Runde: Nun beginnt das Muster. Der schwierigste Teil besteht darin, die exakte Mitte Eurer Tasche ausfindig zu machen – aber auch das ist eigentlich ganz einfach. Zählt einfach die Maschen und macht dann die Mitte ausfindig (durch zwei teilen – Ihr schafft das, ich glaube an Euch!). Markiert diese Masche auf der Vorder- und Rückseite Eurer Tasche mit einem Faden.

Nun häkelt ihr weiter Stäbchen, bis ihr an der markierten Masche angelangt seid. Anstatt eines Stäbchens häkelt ihr nun eine Luftmasche, überspringt die markierte Masche und häkelt ein Stäbchen in die nächste Masche. So erhaltet Ihr ein kleines “Fenster” – dieses ist die Basis für das Muster.

6. bis 11. Runde: Nun häkelt Ihr nach dem folgenden Muster weiter. Jede schwarze Masche stellt eine Luftmasche dar – sprich eine Masche, die Ihr überspringt.

12. bis 15. Runde: Nach dem Beenden des Musters häkelt Ihr weiterhin Stäbchenrunden, bis Euer Smartphone komplett in die Hülle passt. Beendet die letzte Spiralrunde mit einer festen Masche in die vorletzte Masche der Runde und einer Kettmasche in die letzte Masche der Runde, um den Höhenunterschied der Spiralrunde etwas auszugleichen. Schneidet den Faden ab und vernäht ihn gut.

Annähen der Kordel: Schneidet Euch zwei Kordeln in der gewünschten Länge zu. Ich habe die Kordellänge so gewählt, dass ich die Tasche bequem als “Crossbody”-Tasche tragen kann. Näht nun  jeweils eine Kordel mit der spitzen Nähnadel fest an jede Seite der Tasche. Es empfiehlt sich dabei, die Kordel ca. 1 cm in die Tasche hineinzulegen und sie dann von Innen zu befestigen.

Fertigstellung: Nun kommt der Kordelstopper zum Einsatz. Fädelt dazu eine Kordel in den Kordelstopper ein. Die zweite Kordel wird dann in entgegengesetzter Richtung durch die zweite Öse gefädelt. So erhaltet ihr einen schönen, flachen und verstellbaren Verschluss. Am Ende nun noch die Kordelenden auffädeln und mit einem Knoten fixieren – fertig!

Ihr könnt die Tasche nun noch nach Belieben verzieren. Ich habe mich ganz trendbewusst für eine Reihe Fransen entschieden, die ich am Boden der Tasche fixiert habe. Für jede Franse habe ich vier Fäden á 6 cm zugeschnitten und sie mit einem ganz einfachen Ankerknoten an einer Masche befestigt. Das habe ich in jeder zweiten Masche gemacht. Damit die Fransen besonders schön werden, habe ich sie am Ende mit der spitzen Nähnadel noch etwas “durchgekämmt” – also die einzelnen verzwirnten Fäden voneinander getrennt.

So – und jetzt viel Spaß mit Eurer It-Bag!

 

 

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