Serientäter mit Suchpotential: George Simenon – Kommissar Maigret

Serientäter mit SuchtpotentialSchande über mich, dass ich erst im dritten Teil meiner Serientäter auf George Simenon aufmerksam mache. Schande? Wahrscheinlich kennt Ihr ihn längst. Wenn nicht, dann aber los jetzt. Denn der Belgier schuf nichts geringeres als die Mutter aller Krimi-Reihen, den Opa, Vater, Onkel aller Columbos und Co.! Weitere Superlative folgen: Unglaublich ist nicht nur der Erfolg des schrulligen Kommissar Maigrets (es gibt insgesamt 75 Bände), sondern auch der Zeitraum, in dem Simenon seine Romane verfasste.Von 1931-1972 schickte der Schriftsteller seinen Pariser Kommissar auf Verbrecherjagd.

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Und täglich grüßt das Montagstier – die Montagsfrage

Montagsfrage
Monotonie in 3vorDrei-Town – kein Wunder: Zwei Montage in einer Woche, wer kann das schon verkraften? Zugegeben, zwei Mal hintereinander das gleiche zu posten, ist alles andere als einfallsreich. Aber als ich gerade die Montagsfrage auf paperthin.de sah, war klar, dass ich sie nicht unkommentiert lassen kann. Warum? Leben am Limit! Außerdem lautet die Frage:

“Liest du viele Buchreihen und Trilogien oder lieber Einzelbände? Welche Reihen möchtest du im diesem Jahr noch beginnen, weiterlesen oder beenden?”

Tja, die Antwort dürfte der geneigte 3vorDrei-Leser bereits kennen. Ich bin ein Serienjunkie! Und das hat gleich mehrere Gründe. „Und täglich grüßt das Montagstier – die Montagsfrage“ weiterlesen

verspätete Montagsfrage: Bekenntnisse eines Buch-Abbrechers

Raymond Chandler - The Big SleepIch hatte eigentlich gar keine Lust zu bloggen. Worüber auch! Mein Lesepensum hat einen absoluten Tiefpunkt erreicht. Doch dann hat mich die Montagsfrage via bücherblog.org auf die Idee gebracht: Ich lasse meine miese Lese-Laune einfach an Euch aus!

Zwei frustrierende Wochen liegen hinter mir. Ich bin ein Abbrecher, ein Buch-Loser, ein Quitter! Deswegen habe ich mich eine Woche lang meinem Schmerz hingegeben und mich als gebrochene Leserin in meinem Kämmerlein verkrochen. Wenn Ihr diese Luxusprobleme kennt und mein Leid verstehen könnt, dann lest ruhig weiter. Wenn nicht, dann sagt später nicht, ich hätte euch nicht gewarnt! „verspätete Montagsfrage: Bekenntnisse eines Buch-Abbrechers“ weiterlesen

Rezension: Tomatensalattomatensalattomatensalat: „Schneckenmühle“ – Jochen Schmidt

Rezension: SchneckenmühleEin Buch, das nicht das höchste Lesevergnügen ist – dafür ist der Stil einfach zu anstrengend. Aber je mehr ich über das Buch nachdenke, desto mehr Aspekte gefallen mir.

Der Sommer 1989 ist für den 14-jährigen Jens ein ganz besonderer. Denn es ist das letzte Mal, dass er das Ferienlager „Schneckenmühle“ besucht – diesmal als einer der „Großen“. Skat, Tischtennis, Tanzen, Nachtwanderungen und der Mädchen-Bungalow. Wir kennen es ja selbst wahrscheinlich noch sehr gut – als Teenager auf Klassenfahrt ist man rund um die Uhr beschäftigt. Vor allem mit sich selbst. So ist das auch bei Jens, dessen Gedankenfluss den Leser in oft unerwartete Richtungen mitnimmt. „Rezension: Tomatensalattomatensalattomatensalat: „Schneckenmühle“ – Jochen Schmidt“ weiterlesen

Buchtipps: Teeny-Dystopie mit hohem Unterhaltungswert: “Divergent” – Veronica Roth

Buchtipp: Veronica RothIch muss wohl dazu stehen – ich habe mich nach langer Bedenkzeit von diversen Empfehlungen dazu hinreißen lassen, mich auf die nächste Young Adult Fiktion zu stürzen. „Divergent“ und „Insurgent“ heißen die Erstlingswerke von Veronica Roth und haben mich in der letzten Woche gut unterhalten.

Darum geht’s:

Die 16-jährige Beatrice lebt in einer Gesellschaft, die in verschiedene Lager unterteilt ist. Das Besondere: Diese Gruppen sind nicht etwa von Geburt an festgelegt, sondern repräsentieren bestimmte Charaktereigenschaften. Jeder Teenager bekommt mit 16 die Chance zu wählen, ob er oder sie den friedliebende „Amity“, den selbstlosen „Abnegation“, wissensdurstigen „Euridite“, wahrheitstreuen „Candor oder den wagemutigen „Dauntless“ beitreten möchte. Die einzelnen „factions“ leben streng getrennt voneinander – der Wechsel des Lagers bedeutet also den Bruch mit seiner Familie, seinen Freunden – seinem ganzen bisherigen Leben.

Wenn doch alles so einfach wäre…

In einem etwas „speziellen“ Verfahren werden die Teenager getestet und erhalten eine Empfehlung, in welche „faction“ sie am besten passen. Tja, dass das Leben selbst in einem Roman nicht so einfach ist, muss man wohl nicht erwähnen… .

„Divergent“ ist ein spannendes Buch, das speziell jüngere Leser nicht schont. Gewalt, physisch oder psychisch, ein sehr an die Apartheid erinnerndes Gesellschaftssystem, das keinerlei Rücksicht auf individuelle Ansprüche nimmt – das ist schon nicht wenig zu verarbeiten. Der Schreibstil ist rasant und die Story packend: Es spricht also nichts gegen ein paar spannende Lesestunden.

Leider entlässt „Divergent“ den Leser ohne stimmigen Abschluss, sodass man nicht drumherum kommt, den zweiten Teil „Insurgent“ gleich hinterherzulesen. Einzeln kann ich das Buch deswegen beim besten Willen nicht bewerten. Das ist schade, denn „Divergent“ hätte als alleinstehende Story einen Abschluss verdient. Der Nachfolger „Insurgent“ hat mir persönlich nicht mehr so gut gefallen. Hier hat Veronica Roth hat in puncto Grausamkeit noch mal eine Nuance draufgelegt und dafür bei der Story gespart – mir persönlich war das zuviel. Das verblüffende Finale schließt jedoch den Kreis zu einem gebührenden Ende.

P.S:

Keine Sorge, es kommen auch wieder “Erwachsenen”-Bücher zum Zuge. Derzeit am Wickel habe ich Raymond Chandlers “The Big Sleep” und Elizabeth Georges Erstling “A Great Deliverance”. Könnte das wohl etwas mit der “Serientäter”-Rubrik zu tun haben… ?

Neuheit der Woche: “Zorn” – Arne Dahl

Zorn - Arne DahlKeine Sorge, ich lese auch andere Autoren als Arne Dahl. Aus aktuellem Anlass widme ich ihm dennoch zwei Blogposts hintereinander – als wahrer Fan kann ich das gut mit meinem Gewissen vereinbaren. Denn heute, am 26.02. ist es soweit: „Zorn“ von Arne Dahl, der zweite Teil seiner vierteiligen Europol-Serie, kommt in die Buchläden. Und wenn alles gut geht, liegt er heute Abend auch schon in meinem Briefkasten.

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Buchtipp: Ein bisschen Scotland Yard in Berlin: “Der Nasse Fisch” – Volker Kutscher

Berlinchen

Beginnen wir ein bisschen off-topic: Ich weiß nicht, ob ihr es wusstet – es gibt tatsächlich Scotland Yard Bücher und Hörspiele! Als Fan des bekannten Familienspiels war ich 8-jährige daher Stammgast in der Neugrabener „Bücherhalle“ (so nannte sich die Bücherei) und habe mir mit meiner pinken Benutzerkare, auf der ich kaum unterschreiben konnte, Kassetten und Bücher ausgeliehen, in denen junge Detektive mit Bus, Taxi und Boot durch die Metropole an der Themse jagen.

 So einfach das Konzept auch ist, ich fand es offenbar schon immer super. Und da ein bisschen Lokalkolorit noch nie geschadet hat, nutzt auch Kutscher dieses Stilmittel in seiner Gereon Rath Serie als wichtiges Erzählelement. Doch glücklicherweise bleibt es nicht allein dabei. Im Gegenteil: Anstatt es bei einer Mördersuche durch Berlin zu belassen, nutzt er die verschiedenen Milieus, um ein möglichst ambivalentes Bild der Stadt und seiner oft gegensätzlichen Bewohner zu zeichnen.

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Rezension: “Die Bildhauerin” – Minette Walters

IMG_0247-polaCrime Queen Minette Walters hat hier ein wirklich verwirrendes Buch geschaffen. Dementsprechend mühsam war diese durchwachsene Rezension, die am Ende ein ebenfalls sehr durchwachsenes Urteil über den Roman abliefert.

Das übliche „wer war’s“-Spiel steht in dieser Story zunächst nicht zur Debatte, denn der Mord, der hier im Zentrum steht, liegt bereits einige Jahre zurück. Eine Täterin gibt es auch: Olive Martin hat ihre Mutter und Schwester getötet, mit einer Axt zerstückelt und die Tat gestanden. Die Schriftstellerin Roz wird nun, Jahre nach dem Mord, der Südengland erschütterte, von ihrer Verlegerin auf den Fall angesetzt. Die reißerische Story soll ihrer mäßig dahin dümpelnden Karriere einen Push verleihen – der letzte Versuch, bei dessen Scheitern der Verlag sie fallen lassen würde. Widerwillig begibt sich Roz also auf die Spurensuche und fördert dabei allerlei widersprüchliche Aussagen zutage, die so gar nicht zusammenpassen wollen.

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